Art Cologne Preis 2025 an Die Galeristin Andrée Sfeir-Semler

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Ulrich Semler: Die Galeristin. Andrée Sfeir-Semler und die Kunst aus der arabischen Welt

Neuerscheinung anlässlich der Verleihung des ART COLOGNE Preis 2025 an die Galeristin und dem 40-jährigem Jubiläum der Galerie

Eine Biografie zwischen nahöstlichen und europäischen Kulturkreisen, über Begegnungen mit Kunstschaffenden der Gegenwart und Kunsthandel seit 1985

Pünktlich zur Verleihung des renommierten ART COLOGNE-Preises 2025 an Andrée Sfeir-Semler am 7. November erscheint im Berliner Wasmuth Verlag die erste Biografie der libanesisch-deutschen Galeristin, die seit 40 Jahren in Kiel bzw. Hamburg und seit 20 Jahren in Beirut insbesondere zeitgenössische Kunst aus dem arabischen Raum vertritt. Autor dieser vielschichtigen Lebensgeschichte ist der langjährige Journalist beim Norddeutschen Rundfunk Ulrich Semler, der durch seine Frau Andrée und die Künstlerinnen und Künstler ihrer Galerie eng mit dem Nahen Osten, insbesondere dem Libanon, verbunden ist.

Mit seiner gleichermaßen einfühlsam wie distanziert geschriebenen Biografie gelingt dem Autor ein Porträt, das das Leben und die Arbeit der Kunstvermittlerin Andrée Sfeir-Semler verschränkt und diese im Auf und Ab des zeitgenössischen Kunstbetriebs sowie inmitten der von großen Erfolgen, aber auch von krisenhaften Umständen geprägten Galeriegeschichte zeigt – dem Bürgerkrieg im Libanon, dem Palästinakonflikt oder der gewaltigen Explosion Anfang August 2020 im Hafen nahe der Galerie in Beirut.

Die Lebensgeschichte der Kunstmanagerin in 29 Kapiteln beginnt in Beirut, wo das Mädchen Andrée in einer liberalen frankophonen libanesischen Familie aufwächst, und führt nach Paris und Bielefeld, wo die Studentin, inspiriert von Professoren wie Pierre Bourdieu und Jürgen Kocka, über die Maler des Pariser Salons im 19. Jahrhundert in Kunstgeschichte promoviert. Die nächste Station ist Kiel: Hier heiratet André Sfeir-Semler, entscheidet sich für eine Familie und gründet eine Galerie, in der sie schon bald die Werke von Künstlern und Künstlerinnen wie Hamilton Finaly, Robert Barry oder Barbara Camilla Tucholski präsentiert. 1998 zieht sie mit Familie und Galerie nach Hamburg, wo sie in zahllosen Einzel- und Gruppenausstellungen vor allem Konzeptkunst und Minimalismus vorstellt – bis ihre Begegnung 2003 mit dem im Libanon geborenen und in New York lebenden Künstler Walid Raad zu einer entscheidenden Neuorientierung ihres Programms führt. Die Eröffnung ihrer Dependance in Beirut 2005 ist gleichsam die Neugründung der mittlerweile weltweit bekannten Sfeir-Semler Gallery.

Heute ist Beirut, wie Andrée Sfeir-Semler sagt, „die DNA der Galerie“ und die „Bühne“ insbesondere für Künstlerinnen und Künstler aus dem Nahen Osten. Zu ihnen zählen Etel Adnan, Akram Zaatari, Marwan Rechmaoui, Samia Halaby, Wael Shawky oder Walid Raad, deren Werke von der Galeristin in wichtige Spielstätten der zeitgenössischen Kunst wie die Documenta in Kassel, die Kunstbiennale in Venedig oder die Sharjah Biennale am Arabischen Golf, aber auch in zahlreiche bedeutende Museumssammlungen in New York, Zürich oder Katar vermittelt werden.

In seinem Buch verbindet Ulrich Semler die Lebensgeschichte seiner Frau mit tiefen Einblicken in die Vermittlung zeitgenössischer Kunst aus dem Westen und dem Nahen Osten sowie in den organisatorischen und wirtschaftlichen Betrieb einer Galerie mit zwei Standorten in Hamburg und Beirut sowie in die große Bedeutung geopolitischer Entwicklungen für die Entwicklung ihrer Galerie.

In die Biografie eingestreut sind zahlreiche liebevoll geschriebene Künstlerportraits, mit denen die Galeristin und der Autor eng verbunden sind oder waren. Dazu zählen die Begegnung mit Ian Hamilton Finlay in seinem nahe Edinburgh gelegenen Kunstgarten Little Sparta, das Treffen mit Robert Barry in einem berühmten New Yorker Restaurant und ihre erste Zusammenkunft mit Wael Shawky in Alexandria. Eine Zäsur in der Galeriegeschichte ist ihr Treffen mit der libanesisch-amerikanischen Schriftstellerin und Dozentin Etel Adnan, die im Alter von 85 Jahren erstmals bei Sfeir-Semler in Beirut kleinformatige, abstrakte Werke ausstellte und kurze Zeit später eine Weltkarriere als Malerin mit Ausstellungen auf der Documenta und in vielen bedeutenden Museen startete.

Am Freitag, den 7. November findet um 12 Uhr im Anschluss an die Preisverleihung im Historischen Rathaus zu Köln am Messestand des Bundesverbands Deutscher Galerien in der Halle 11.1, Stand D 17 eine Signierstunde mit dem Autor und der Preisträgerin statt. Erste Exemplare des Buches können von der Buchhandlung König auf der Messe erworben werden. Ab dem 10. November wird das Buch im allgemeinen Handel und über den Verlag verfügbar sein. Weitere Veranstaltungen in Hamburg, Berlin und Beirut sind in Vorbereitung.