Verleger Ernst J. Wasmuth führt Originale des japanischen Architekten Tetsuro Yoshida nach Japan zurück
Derzeit findet im Nationalarchiv für Moderne Architektur in Tokyo eine umfangreiche Ausstellung über den japanischen Architekten Tetsuro Yoshida (1894 – 1956) statt.
Aus diesem Anlass wird Ernst J. Wasmuth am 25. Januar 2020 dem Nationalarchiv die Original-Entwurfszeichnungen und Photographien für die drei von Yoshida seit 1935 im Ernst Wasmuth Verlag erschienen Bücher übergeben – als eine wertvolle Bereicherung des Nationalarchivs und ein wichtiges Zeugnis des engen deutsch-japanischen Kulturaustauschs.
Tetsuro Yoshida erlebt derzeit ein Revival in Japan. Natürlich hoffen wir, dass das Werk dieses japanischen Weggenossen von Bruno Taut auch auf Ihr Interesse stößt.
Der Ernst Wasmuth Verlag in Tübingen hat zwischen 1952 und 1957 drei bedeutende Bücher über japanische Architektur herausgegeben: Japanische Architektur 1952, Das japanische Wohnhaus 1954 in zweiter Auflage mit vier weiteren Auflagen bis 1960 und Der japanische Garten 1957. Ihr Verfasser, Tetsuro Yoshida (1894–1956), war Architekt im japanischen Postministerium, er sprach und schrieb gut Deutsch und hatte bereits 1935 (nach einem Europa-Aufenthalt im Jahr 1931) auf Anregung Berliner Architekten das Buch Das japanische Wohnhaus im renommierten, damals noch in Berlin ansässigen Verlag Ernst Wasmuth publiziert. Der Band stieß im Dritten Reich auf wenig Resonanz.
Die drei Nachkriegsbände füllten daher eine empfindliche Lücke und wurden zu Meilensteinen in der Literatur zur japanischen Baukunst. Yoshida schrieb seine Bücher nicht nur in deutscher Sprache, er verfasste zu jedem Band auch ein Modellbuch, das er von der ersten bis zur letzten Seite in Bleistift durchgezeichnet hat. Diese Modellbücher mit den schönen Skizzen haben sich im Privatbesitz des Verlegers zusammen mit Manuskripten und Briefen erhalten und werden nun anlässlich der umfangreichen Yoshida Ausstellung im Nationalarchiv für Moderne Architektur in Tokyo im Januar 2020 an dessen Archiv übergeben. Die Rechte an den Werken Yoshidas liegen mittlerweile beim Verlag Wasmuth & Zohlen UG in Berlin.
Am 25. Januar 2020 wird Ernst J. Wasmuth zusammen mit Professor Manfred Speidel im Rahmen der Galerie-Vorträge im National Archiv einen Vortrag zur Geschichte der Yoshida-Bücher halten.