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Der Architekt Martin Elsaesser wurde bisher vorrangig in seiner Funktion als Baudirektor (1925–1932) des Neuen Frankfurt wahrgenommen, der während der Ära des Stadtbaurats Ernst May als Erbauer der Frankfurter Großmarkthalle (1928) berühmt wurde. Dieser Werkphase widmete das Deutsche Architekturmuseum 2009 mit der Ausstellung „Martin Elsaesser und das Neue Frankfurt“ eine umfassende Darstellung. Weniger bekannt ist, dass Elsaesser vor dem Ersten Weltkrieg auch als das große und hoffnungsvolle Talent der Stuttgarter Architekturszene galt. Der Schüler und Assistent von Theodor Fischer erwarb sich mit über 40 Wettbewerbsentwürfen, Neu- und Umbauten sowie Renovierungen von Kirchen den Ruf eines umsichtigen, das Alte mit dem Neuen verbindenden Künstlers.
Zu den herausragenden Beispielen seiner Baukunst gehören der Betsaal in Kirchheim/Teck (1909), die Stadtpfarrkirche Stuttgart-Gaisburg (1913) und die Esslinger Südkirche (1926). Außerdem machte sich Elsaesser mit Profanbauten, wie der Wagenburg-Schule in Stuttgart (1914), aber vor allem der Stuttgarter Markthalle (1914), einen Namen. Viele dieser Bauten feiern aktuell ihre 100-jährigen Einweihungs-Jubiläen. Doch das war nicht der einzige Grund, die 1989 von Elisabeth Spitzbart als Dissertationsdruck veröffentlichte Studie zu den Kirchenbauten Martin Elsaessers zu überarbeiten und neu herauszugeben. Aktuelle Recherchen der Autoren brachten bisher unbekannte, aber nicht weniger spektakuläre von Martin Elsaesser verwirklichte Kirchenumbauten, wie in Kleinbottwar (1913), in Eschach (1914) und Münster am Kocher/Gaildorf (1914), ans Licht, die in das Werkverzeichnis aufgenommen werden konnten. Eine erstmalige Auflistung seiner Pfarr- und Gemeindehäuser wird den Katalog ergänzen.
Elsaessers innovative Kirchenbauten, die er für städtische Erweiterungsgebiete und wachsende Dorfgemeinden entwarf und bei denen er liturgische Reformbestrebungen einband, prägten die Sakralarchitektur seiner Zeit. Mit zahlreichen Renovierungen historischer Dorfkirchen gab er praktische Beispiele der Denkmalpflege, die noch für die heutige Debatte von Relevanz sind. Das gilt auch für seinen Gestaltungsansatz; so sah er sich als Verfechter einer gegenwartsbezogenen Architektur, die funktionale Erfordernisse mit transzendenten Werten zu verbinden versuchte, was sein Werk in einem engen Beziehungsverhältnis von Profan- und Sakralarchitektur prägte. Die aktuelle Publikation macht dies anschaulich und nachvollziehbar.Lesen Sie auf:
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Autor Elisabeth Spitzbart, Jörg Schilling Fotos Rose Hajdu ISBN 978 3 8030 0778 0 Format 24,5 x 30,5 cm. Hardcover Seitenanzahl 208 Seiten Abbildungen 170 meist farbige Abbildungen Sprachen deutsch Auflage 1. Auflage, Originalausgabe Erscheinungsdatum September 2014