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Daniela Spiegel: Urlaubs(t)räume
302 Seiten mit zahlr. meist farbigen Abbildungen
22 x 28 cm. Hardcover
EURO 58,00 (D)
ISBN 978 3 8030 2105 2
September 2020
Visafrei bis nach Hawaii, hieß 1989 eine Losung in der DDR. Sie lenkte den Blick auf die so heiß ersehnte Reisefreiheit und die Beschränkungen, denen der Tourismus in der DDR unterlag. Doch welche Bemühungen zuvor unternommen wurden, um den von Beginn an garantierten Urlaub der Werktätigen im Sozialismus zu organisieren und räumlich wie architektonisch zu fassen, ist bisher unerforscht geblieben.
Das „Erholungswesen“ wurde vom FDGB 1947 schon vor der Staatsgründung der DDR institutionalisiert. Von Binz bis Oberwiesenthal, von Rügen und Hiddensee bis Oberhof am Rennsteig verschlang die staatliche Urlaubsplanung immense Anstrengungen und Subventionen. Wie der moderne Massentourismus nach dem Zweiten Weltkrieg überhaupt veränderte er auch in der DDR wirtschaftlich und architektonisch Landschaft, Kultur und Gesellschaft. Doch gehörte das „Erholungswesen“ zum Kernbestand des sozialistischen Versprechens auf ein besseres Leben.
Dioe Architekturhistorikerin Daniela Spiegel widmet sich in beeindruckender Weite und Gründlichkeit dieser zwischen Euphorie und staatlicher Pflichterfüllung zwischen Traum, Raum und Experiment schwankenden Disziplin „Feriendienst“. Sehr gewinnbringend setzt sie die Verhältnisse in der DDR zu den architektonischen Trends und Moden in Beziehung.